DORA: Noch mehr Regulierungen oder die Chance für Europa?

Digitale Resilienz ist längst mehr als ein IT-Thema – sie ist ein zentraler Erfolgsfaktor, besonders im Finanzsektor. Hier werden täglich sensible Daten verarbeitet und Entscheidungen getroffen, wo ein Ausfall der IT große Probleme hervorrufen würde. Gleichzeitig steigt der Druck für Unternehmen, da die IT-Landschaft immer komplexer wird und es regelmäßig neue Regulierungen gibt. Die EU reagiert darauf mit DORA – dem Digital Operational Resilience Act. Dadurch wird ein neuer Standard für digitale Widerstandsfähigkeit gesetzt. Doch es muss erstmal eine Orientierung geschaffen werden, warum DORA nicht nur Pflicht, sondern auch eine echte Chance ist.

Der folgende Artikel schaut sich genauer an, was hinter DORA steckt und beantwortet einige Fragen: Wen betrifft es? Welche Anforderungen kommen konkret auf Unternehmen zu – und wie gelingt der Einstieg?

Was ist DORA?

Der Begriff DORA steht für „Digital Operational Resilience Act“, welcher von der EU eingeführt wurde, um den Finanzsektor und seine digitale Betriebsstabilität zu regulieren. Dadurch wird eine einheitliche und verbindliche Anforderung an die IT-Sicherheit im Finanzwesen geschaffen, wodurch sie im Krisenfall stabil weiterarbeiten können. Doch DORA ist kein freiwilliger Standard, um vor Cyberangriffen zu schützen, es stellt einen verbindlichen Rahmen mit klaren Vorgaben und umfangreichen Prüfpflichten.

Und das macht DORA zum Gamechanger: dadurch gibt es einheitliche europäische Regelungen, was das Vertrauen, die Sicherheit und Transparenz fördert. DORA bringt so also eine Struktur und mehr Klarheit in ein komplexes Feld, wodurch die digitale Resilienz auf ein neues, europaweit einheitliches Niveau gehoben werden kann. Wer jetzt vorbereitet ist, verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Die fünf Kernbereiche von DORA

DORA ist ein klar strukturierter Maßnahmenkatalog, der fünf zentrale Bereiche digitaler Resilienz abdeckt. Wer künftig im Finanzsektor – oder als Dienstleister für diesen – tätig ist, muss sich mit diesen Anforderungen auseinandersetzen:

ICT Risk Management

Im Zentrum steht der Aufbau eines umfassenden Risikomanagements für alle IT-Systeme. Unternehmen müssen Risiken systematisch identifizieren, bewerten und geeignete Maßnahmen ableiten. Das reicht von technischen Schwachstellen bis hin zu organisatorischen Abhängigkeiten – mit klaren Prozessen, Verantwortlichkeiten und Dokumentation.

ICT-related Incident Reporting

Wenn etwas schief geht, muss die Aufsicht informiert werden – und zwar schnell und strukturiert. DORA verpflichtet zur Meldung schwerwiegender IT-Sicherheitsvorfälle inklusive Analyse und Maßnahmen. Ziel ist Transparenz und die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen.

Digital Operational Resilience Testing

IT-Systeme müssen regelmäßig auf Herz und Nieren geprüft werden – durch Stresstests, Schwachstellenanalysen und Penetrationstests. Besonders kritische Systeme unterliegen verschärften Anforderungen, um im Ernstfall stabil zu bleiben.

Third-Party Risk Management

Externe IT-Dienstleister geraten verstärkt in den Fokus. DORA schreibt vor, wie Verträge zu gestalten sind, welche Kontrollmechanismen nötig sind und wie kontinuierliches Monitoring aussieht. Auch Exit-Strategien gehören dazu – für den Fall, dass die Zusammenarbeit endet.

Information Sharing

Cybersicherheit ist Teamsport. DORA fördert den Austausch über aktuelle Bedrohungen, Angriffe und Gegenmaßnahmen zwischen Marktteilnehmern. Ziel: Wissen teilen, schneller reagieren, gemeinsam widerstandsfähiger werden.

Kurz: DORA bringt Struktur, Verantwortung und klare Leitplanken – für mehr Sicherheit in einer zunehmend vernetzten Finanzwelt.

Was bedeutet DORA konkret für Unternehmen?

DORA bringt nicht nur neue Regeln, sondern verändert auch die Rolle der IT – tiefgreifend und dauerhaft. Unternehmen werden dadurch verpflichtet, ihre IT-Landschaft systematisch zu dokumentieren, Risiken zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu definieren. Außerdem müssen Notfallpläne, Meldeprozesse und regelmäßige Tests durchgeführt werden, um auf solche Fälle vorbereitet zu sein.

Auch die Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern wird neu geregelt, indem Verträge klare

Anforderungen erfüllen müssen und Risiken aktiv gemanagt werden. Das betrifft sowohl große als auch kleine Unternehmen im Finanzsektor.

Für viele IT-Abteilungen bedeutet das einen Rollenwechsel: weg vom „stillen Dienstleister“, hin zum strategischen Risikomanager mit direktem Draht zur Geschäftsleitung. Es geht darum, Resilienz nicht nur technisch, sondern organisatorisch zu verankern.

Die gute Nachricht: Wer DORA jetzt aktiv angeht, stärkt nicht nur seine Sicherheit – sondern auch seine Zukunftsfähigkeit in einem zunehmend digitalen Marktumfeld.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Ab Januar 2025 wird DORA verbindlich – und viele Unternehmen stehen noch ganz am Anfang. Der Zeitdruck ist real, vor allem weil die Umsetzung alles andere als trivial ist. Es geht nicht nur um ein paar neue Prozesse, sondern um technische, organisatorische und rechtliche Anforderungen – gleichzeitig und das bringt Herausforderungen mit sich:

  • Ein großes Thema sind bestehende IT-Strukturen. Viele Unternehmen arbeiten noch mit veralteten Systemen („Legacy-IT“), die sich nur schwer in moderne Risikomanagementprozesse einfügen.
  • Dazu kommen knappe interne Ressourcen, fehlendes Spezialwissen und ein ohnehin ausgelastetes Tagesgeschäft.
  • Besonders anspruchsvoll ist der Umgang mit Drittanbietern. Hier verlangt DORA volle Transparenz: Verträge müssen überprüft, Risiken bewertet und klare Exit-Strategien definiert werden. Das ist kein einfacher Haken auf einer To-do-Liste, sondern ein echter Aufwand – besonders für Unternehmen mit vielen IT-Partnern.
  • Nicht zu unterschätzen sind außerdem die Anforderungen an Reporting und Testing. Regelmäßige Penetrationstests, Notfallübungen, strukturierte Berichte – all das braucht Zeit, Planung und dokumentierte Abläufe.

Kurz gesagt: DORA ist machbar, aber kein Selbstläufer. Wer jetzt startet, verschafft sich einen Vorsprung – und vermeidet Stress kurz vor knapp. Unterstützung von außen kann hier ein echter Gamechanger sein.

So gelingt der Einstieg:

DORA umzusetzen heißt nicht, alles auf einmal zu erledigen – aber: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um strukturiert loszulegen:

  • Der erste Schritt ist eine Gap-Analyse: Welche Anforderungen erfüllt Ihr Unternehmen bereits? Wo gibt es Lücken? Das schafft Klarheit und Prioritäten.
  • Dann geht’s an die Zuständigkeiten: Wer ist intern verantwortlich? Welche Ressourcen werden benötigt? Und wie können IT, Compliance und Geschäftsführung effizient zusammenarbeiten?
  • Ein zentrales Thema ist das Incident Management: Prozesse für Vorfallserkennung, Meldung und Nachverfolgung sollten jetzt definiert und dokumentiert werden. Auch IT-Dienstleister gehören auf den Prüfstand – bestehende Verträge müssen auf DORA-Konformität geprüft und ggf. angepasst werden.
  • Parallel sollten erste Tests und Simulationen geplant werden, um Systeme auf den Ernstfall vorzubereiten. Das muss nicht perfekt sein – aber es muss beginnen.
  • Wer sich unsicher fühlt: Externe Unterstützung lohnt sich. Erfahrene Partner wie netgo bringen Fachwissen, Tools und Praxiserfahrung mit und helfen, die Anforderungen effizient umzusetzen.

Wichtig ist dabei, dass DORA mehr als nur ein neues Compliance-Kapitel ist. Es geht um digitale Resilienz – und damit um nichts weniger als die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens.

Fazit: Verändert DORA das Finanzwesen?

DORA ist ein echter Kulturwandel im Umgang mit IT-Risiken – und der beginnt jetzt. Wer frühzeitig handelt, sich strategisch aufgestellt und die richtigen Partner an seiner Seite hat, erfüllt nicht nur regulatorische Vorgaben, sondern stärkt auch nachhaltig die eigene digitale Resilienz.

Ja, der Aufwand ist da. Aber er lohnt sich: für mehr Sicherheit, Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit in einer digital vernetzten Finanzwelt.

Deshalb sollten Unternehmen möglichst schnell mit der Umsetzung starten, systematisch vorgehen – und aus der Pflicht eine echte Chance machen. Denn DORA ist mehr als nur ein weiteres Regelwerk. Es ist ein Fundament für eine sichere Zukunft.

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