Das chinesische KI-Startup DeepSeek sorgt mit seinen innovativen KI-Modellen für weltweite Aufmerksamkeit. Für europäische Unternehmen eröffnen sich dadurch neue Chancen, diese Technologie profitabel einzusetzen.
Doch was steckt eigentlich hinter DeepSeek?
Vor zwei Jahren wurde das Startup in China gegründet und ist auf die Entwicklung von KI-gestützten Chatbots und Sprachmodellen spezialisiert. Diese können zur Textverarbeitung und Analyse genutzt werden sowie automatisierte Übersetzungen durchführen. Es kann außerdem für Datenanalysen in verschiedenen Unternehmensbereichen wie Vertrieb und Produktion genutzt werden und Prozessoptimierung und Automatisierung in Unternehmen unterstützen (Hohensee, 2025) (Uren & Walsh, 2025).
Zurzeit erhält DeepSeek für ihre KI-Lösung weltweite mediale Aufmerksamkeit. Aber was macht das junge Startup so besonders? Und welche Auswirkungen kann diese Entwicklung auf europäische Unternehmen haben?
Dieser Blogpost untersucht, wie das Startup Europa beeinflusst, welche Berufe besonders von der KI-Lösung profitieren können und welche Risiken hierbei eine Rolle spielen.
Was macht DeepSeek als KI-Chatbot so besonders?
Obwohl DeepSeek ähnliche KI-Lösungen anbietet wie ChatGPT von OpenAI oder Gemini von Google, hebt das chinesische Startup sich zurzeit besonders hervor. Das kann daran liegen, dass es sich in zwei wesentlichen Punkten von führenden Chatbots unterscheidet:
- DeepSeek bietet die Nutzung des KI-Modells kostenfrei an, während man für andere Chatbots ein Abo zahlen muss oder kostenfrei nur die veralteten Versionen nutzen kann.
- Der Energieaufwand unterscheidet sich erheblich. Während eine Google-Suche durchschnittlich 0,3 Wattstunden benötigt, verbraucht eine ChatGPT-Anfrage etwa 2,9 Wattstunden, also fast das Zehnfache (Trindade Pereira, 2025). DeepSeek hingegen nutzt ein effizienteres Modell, das deutlich weniger Energie benötigt und auf 0,07 bis 0,29 Wattstunden pro Suche geschätzt wird (Marshall, 2025). Das macht die Entwicklung und Nutzung umweltfreundlicher.
So kann DeepSeek Mitarbeiter entlasten:
DeepSeek kann für Unternehmen von Vorteil sein und sie in vielerlei Hinsicht unterstützen. Das KI-Modell kann mit seinem System zur Produktivitätssteigerung beitragen und durch die Automatisierung von Aufgaben Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen entlasten.
- Es kann genutzt werden, um individuelle E-Mails an Kunden zu verfassen sowie das Kundenerlebnis zu personalisieren und somit Personalaufwand zu reduzieren (DeepSeek Für Unternehmen – Revolution Oder Rechtliches Risiko?, n.d.)
- Produktplatzierungen können an individuelle Präferenzen angepasst und Kundeninteraktionen übernommen werden, was die Prozesse beschleunigt.
- DeepSeek kann zur Kostensenkung von Unternehmen beitragen. Zum Beispiel können durch die Optimierung und Analyse von Lagerbeständen Ressourcen gezielt genutzt werden und dadurch Überproduktion oder Engpässe vermieden werden.
- Das KI-Startup steigert die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Durch datengetriebene Entscheidungen kann schneller gehandelt werden. Das führt dazu, dass Unternehmen, die DeepSeek für diesen Zweck nutzen, mit Hilfe von Trendanalysen oder Risikobewertungen schneller auf Markttrends reagieren können und somit agiler funktionieren.
- Zuletzt trägt das Startup zur Verbesserung der Innovationszyklen bei. Tests und Simulationen können mit KI durchgeführt werden und somit die Entwicklungszeit verkürzen, sodass neue Produkte schneller auf den Markt kommen können (DeepSeek Für Unternehmen – Revolution Oder Rechtliches Risiko?, n.d.).
Gefahren, die DeepSeek für Unternehmen bringen kann:
DeepSeek bietet viele Vorteile, aber europäische Unternehmen müssen auch Herausforderungen berücksichtigen. Europaweite Vorschriften können ein Hindernis sein. Das KI-Gesetz der EU legt strenge Richtlinien für künstliche Intelligenz fest und umreißt klare Verpflichtungen für KI-Anbieter und -Nutzer (EU AI Act: European AI Regulation and Its Implementation, n.d.). Datenschutzgesetze schränken die Übertragung von Kundendaten an KI-Tools ein, was den automatisierten Kundenkontakt erschwert (Europe’s AI Companies See DeepSeek as a Beacon of Hope, 2025). Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre KI-Modelle nachvollziehbar und diskriminierungsfrei sind und mit der Allgemeinen Datenschutzverordnung übereinstimmen. Transparente Algorithmen sind in sensiblen Bereichen wie dem Finanz- und Gesundheitswesen unerlässlich (AI Act: First Regulation of Artificial Intelligence, 2025)
Eine weitere große Herausforderung ist die ethische Nutzung von DeepSeek. KI-Modelle lernen oft aus Daten, die gesellschaftliche Vorurteile widerspiegeln, wodurch ihre Antworten auf Stereotypen beschränkt und verzerrt werden.
Die Möglichkeit falscher KI-Bewertungen muss daher in Betracht gezogen werden. Unternehmen müssen auf Vorurteile oder Verzerrungen achten (AI AS A MIRROR OF OUR SOCIETY: STEREOTYPE AND LIMITS, 2024). Die Überprüfung durch den Menschen stellt sicher, dass die KI ihre Entscheidungen nicht allein trifft, sondern sie validiert. Ein interner Ethikausschuss mit klaren Richtlinien für den Einsatz von KI könnte helfen, dieses Hindernis zu überwinden.
Der Einsatz von KI verändert den Arbeitsmarkt. DeepSeek kann Aufgaben und ganze Berufe ersetzen, was bedeutet, dass Berufe nicht mehr benötigt werden. Unternehmen müssen sich dessen bewusst sein und frühzeitig in Umschulungen und Weiterbildungen investieren, um Mitarbeiter auf diesen Wandel vorzubereiten. Es können spezialisierte Teams gebildet werden, die sich speziell mit der Integration des KI-Systems beschäftigen.
Trotz dieser Herausforderungen bietet DeepSeek für Unternehmen ein großes Potenzial für die Zukunft. Sie können das KI-System sinnvoll nutzen, indem sie es frühzeitig in die internen Prozesse einbinden. KI-Systeme sollten bestehende Prozesse ergänzen und nicht als Insellösung fungieren, um die Gesamteffizienz zu steigern. Zudem sollten Unternehmen darauf achten, dass sie über qualitativ hochwertige Daten verfügen, mit denen sie das System optimal nutzen können.
Fazit: Revolutioniert DeepSeek Unternehmen in Europa?
DeepSeek ist zum Abschluss durchaus ein KI-Unternehmen mit Potenzial, dessen Wirkung auf das wirtschaftliche Leben in Europa sich aber noch nicht so recht absehen lässt.
Daher sollten Unternehmen, die ihren Wettbewerbsvorteil wahren wollen, diese Chance nutzen und sie in ihre bestehenden Prozesse integrieren, um sich einen Vorteil auf dem Markt zu verschaffen. Die Integration von KI und die Investition in die Ausbildung der Mitarbeiter wird sich langfristig auszahlen. Wer sich frühzeitig auf diesen Wandel einstellt, wird in Zukunft den entscheidenden Wettbewerbsvorteil haben.