Jedes Unternehmen muss sich den Gefahren ihrer Netzwerke und Daten bewusst sein. Es kann zu Cyberangriffen kommen, aber genauso stellen Naturkatastrophen Probleme dar. Und Unternehmen müssen sich auf diese Risiken vorbereiten, um mit ihnen umgehen zu können. Dafür spielt die Cyber-Resilienz eine große Rolle. Es ermöglicht eine problemlose Nutzung des Systems, falls Störungen auftreten sollten. Einen Teil der Resilienz stellt der Disaster Recovery Plan (DRP) dar. Er beschreibt, wie Unternehmen ihre IT-Systeme im Ernstfall gezielt wieder in Gang bringen können.
Der folgende Blogeintrag schaut sich an, was hinter diesem Disaster Recovery Plan steckt, warum er so wichtig für Unternehmen ist und wie er umgesetzt werden kann.
Was ist ein Disaster Recovery Plan?
Ein Disaster Recovery Plan (DRP) beschreibt einen Plan, der im Fall von Angriffen auf interne Systeme in Kraft tritt. Er sorgt dafür, dass Unternehmen ihre Daten sicher speichern und so nicht verlieren, falls es zu Ausfällen kommt. Es werden konkrete Schritte festgelegt, was zu tun ist im Fall eines Angriffs, sodass Unternehmen möglichst schnell die Daten wiederherstellen können. Typische Auslöser für einen DRP-Einsatz sind zum Beispiel Naturkatastrophen oder Cyberattacken. Und diesem Risiko muss man sich bewusst sein, um Ausfälle zu vermeiden. Ein gut durchdachter DRP schafft nicht nur Sicherheit, sondern auch Vertrauen – bei Kunden, Partnern und nicht zuletzt im eigenen Team. Denn im Ernstfall zählt jede Minute – und dann muss klar sein, was zu tun ist. Ohne Plan wird’s schnell chaotisch.
Warum ist ein DRP für Unternehmen unverzichtbar?
Ein Disaster Recovery Plan ist kein „Nice-to-have“ – sondern ein echtes Muss. Denn ohne einen klaren Plan für den IT-Notfall kann es im Ernstfall richtig teuer werden. Ausfallzeiten, Datenverluste, Produktionsstopps oder Imageschäden– all das kann passieren, wenn Systeme plötzlich nicht mehr laufen und niemand weiß, was als Nächstes zu tun ist.
Ein gut strukturierter DRP minimiert genau dieses Risiko, denn er stellt Daten wieder her und baut einen Schutz für sie auf, sodass Unternehmen im Fall eines Angriffs weiter funktionieren können.
So können sie zuverlässig arbeiten und es wird eine Vertrauensbasis zu Kund:innen und Mitarbeitenden geschaffen. Außerdem sind solche Maßnahmen heutzutage gesetzlich geregelt. Daher müssen Unternehmen diese Vorgaben erfüllen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Kurz gesagt: Ein Disaster Recovery Plan ist wie ein Sicherheitsgurt. Man hofft, ihn nie zu brauchen – aber wenn’s kracht, ist man froh, dass er da ist.
Schlüsselelemente eines effektiven DRP
Ein Disaster Recovery Plan ist nur so gut wie seine Vorbereitung – und die steckt im Detail. Damit der Plan im Ernstfall nicht nur existiert, sondern auch funktioniert, braucht es ein paar zentrale Bausteine:
- Es muss eine Risikobewertung und die sogenannte Business Impact Analysis (BIA) durchgeführt werden. Dabei wird analysiert, welche Systeme besonders kritisch sind und was deren Ausfall für Auswirkungen haben kann.
- Wichtig sind hierbei zwei Schlüsselkennzahlen: das Recovery Time Objective (RTO) – also wie schnell ein System wieder laufen muss – und das Recovery Point Objective (RPO), das angibt, wie viele Daten maximal verloren gehen dürfen.
- Zuletzt muss definiert werden, wer für was verantwortlich ist. Wer tut was, wann und mit wem? Und wie wird kommuniziert? Ein strukturierter Kommunikationsplan – intern wie extern – ist essenziell, um Vertrauen zu bewahren und koordiniert zu handeln.
Zu guter Letzt: Ein DRP ist kein statisches Dokument. Regelmäßige Tests, Aktualisierungen und Schulungen sind Pflicht. Nur so bleibt der Plan aktuell, wirksam – und im Zweifel lebensrettend.
Schritte zur Erstellung eines DRP
Ein Disaster Recovery Plan entsteht nicht über Nacht – und vor allem nicht im Alleingang. Der erste und wichtigste Schritt ist daher:
- Stell ein interdisziplinäres Team zusammen. IT allein reicht nicht. Auch Fachbereiche, Geschäftsführung, Datenschutz und Kommunikation sollten mit am Tisch sitzen. Denn nur gemeinsam lässt sich ein realistisches Bild der Risiken und Abhängigkeiten entwickeln.
- Im nächsten Schritt wird eine Risikoanalyse durchgeführt. Hierbei werden verschiedene Bedrohungen beachtet und wie sie sich auf das Unternehmen auswirken würden.
- Darauf aufbauend gilt es, Wiederherstellungsstrategien für kritische Systeme zu entwickeln. Hier spielen die bereits erwähnten RTO- und RPO-Werte eine zentrale Rolle: Wie schnell müssen Systeme wieder laufen, und wie viele Datenverluste sind tolerierbar?
- Alle Abläufe, Rollen, Kommunikationswege und Maßnahmen werden dann strukturiert dokumentiert – verständlich, praxisnah und jederzeit zugänglich. Ein DRP, der nur in der Schublade liegt, bringt im Notfall wenig.
- Und zuletzt: Schulungen und Tests nicht vergessen! Nur durch regelmäßige Übungen wird der Plan zur gelebten Routine – und das Team weiß im Ernstfall, was zu tun ist. Denn Vorbereitung ist das beste Gegenmittel gegen Panik.
Die Rolle von Backup und Recovery im DRP
Ohne verlässliches Backup kein Disaster Recovery – so einfach ist das. Denn was nützen die besten Notfallpläne, wenn am Ende keine brauchbaren Daten mehr vorhanden sind?
Daten müssen also sicher gespeichert werden und hierfür gibt es verschiedene Backup-Strategien, die auf Unternehmen individuell abgestimmt werden. Verschiedene Aspekte sind bei der Auswahl hier zu beachten:
- Vollständige Backups sichern alle Daten komplett – zuverlässig, aber speicherintensiv.
- Inkrementelle Backups sichern nur die seit dem letzten Backup geänderten Daten – effizient, aber bei der Wiederherstellung komplexer.
- Differenzielle Backups sichern alle Änderungen seit dem letzten vollständigen Backup – ein Mittelweg mit guter Balance zwischen Speicherbedarf und Restore-Zeit.
Beim heutigen Backup-Prozess wird außerdem verstärkt auf Cloud-basierte Lösungen gesetzt. Sie bieten nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch höhere Ausfallsicherheit – z. B. durch geo-redundante Speicherung. So bleiben Daten auch dann verfügbar, wenn lokale Systeme ausfallen.
Fazit: Backup und Recovery sind keine lästige Pflicht, sondern ein strategischer Bestandteil der Ausfallsicherheit. Ohne sie bleibt vom besten Plan im Ernstfall oft nur Papier.
Fazit: Was bringt ein DPR?
Ein Disaster Recovery Plan ist kein optionales IT-Dokument, sondern ein strategisches Sicherheitsinstrument. Er schützt nicht nur Systeme und Daten, sondern auch den Geschäftsbetrieb, das Vertrauen der Kunden – und letztlich die Existenz des Unternehmens. Die zentralen Punkte: Risiken frühzeitig erkennen, kritische Prozesse absichern, klare Rollen definieren und regelmäßig testen. Wer sich proaktiv mit dem Thema auseinandersetzt, gewinnt nicht nur im Ernstfall an Reaktionsfähigkeit, sondern auch im Alltag an Gelassenheit.
Ja, die Erstellung eines DRP ist mit Aufwand verbunden – aber es ist ein Investment in Stabilität, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit. Und es lohnt sich. Denn in der heutigen, digital geprägten Welt ist es nicht die Frage, ob etwas passiert – sondern wann.
Deshalb: Jetzt handeln, statt später reagieren. Wer vorbereitet ist, kann Krisen besser meistern – und gestärkt daraus hervorgehen.